…dürfte auch der neue Opel Astra mitschwimmen, nachdem die Rüsselsheimer Autobauer ihren Marktanteil im vergangenen Jahr auf 6,2% steigern und mit über 50.000 verkauften Corsa den erfolgreichsten Kleinwagen vorweisen konnten.
Das Jahr 2022. Bei Opel, einer der traditionsreichsten Automarken weltweit, wirft man immer wieder gerne voller Stolz einen Blick zurück. So feiert man in diesem Jahr mehr oder wenig runde, aber doch respektable Jubiläen. Vor 40 Jahren etwa erblickte der Corsa A das Licht der Automobilwelt, weitere 120 Jahre früher, Anno 1862, legte Adam Opel den Grundstein für das heutige Unternehmen mit dem Bau von Nähmaschinen.
Doch eine Jahreszahl steht noch heute für einen Meilenstein – 1936 – als die Produktion des Kompaktklassikers Kadett anlief. In den vergangenen 86 Jahren änderte sich zwar 1991 die Modellbezeichnung in Astra, doch seinem Erfolg tat dies keinen Abbruch. Gemeinsam brachten es Kadett und Astra auf fast 25 Millionen gebaute Exemplare, nicht dazu addiert die zahlreichen Lizenbauten, die weltweit produziert wurden.
Historische Rückblicke sind sicherlich gut für das Gemüt und zur Selbstbeweihräucherung, was aber zählt sind Gegenwart und vor allem Zukunft. Denn davon abhängig ist das Überleben in einer mittlerweile extrem harten Branche.
Mit dem nun präsentierten neuen Opel Astra stellt der seit 2021 zum Stellantis-Konzern gehörende Autobauer die Weichen für ein weiterhin erfolgreiches Morgen. Auch im Sinne der Umwelt, denn bereits 2017 wurde die Marschroute weg vom Verbrennerantrieb ausgegeben: bis 2024 wird es alle Opel-Modelle auch in elektrifizierten Varianten geben. Von 2028 an setzt Opel letztendlich in Europa komplett auf batterie-elektrische Fahrzeuge. Auf Grund der aktuellen Infrastruktur, gerade was das Laden und die Dichte an öffentlichen Ladepunkten angeht, sind Hybridmodelle eine beliebte Übergangslösung, machen absolut Sinn und rechtfertigen so ihr Dasein im Alltag.
Kommen wir nun auf den Punkt, zum neuen Opel Astra. Der erste Eindruck, das Design, ist entscheidend. Wer steigt schon gerne in ein Fahrzeug, das vielleicht einen sensationellen Antrieb hat, aber äußerlich nur Kopfschütteln verursacht? Diese Problematik ist beim Astra in keinster Weise gegeben. War der Mokka schon ein Glanzstück der Rüsselsheimer Designabteilung, so setzt der neue Kompakte noch einen drauf.
Der Astra präsentiert sich wahrhaft als ein Design-Statement der Marke: dynamischer als alle seine Vorgänger, mit klarer, aufregender Linienführung ohne überflüssige Schnörkel und selbstverständlich mit dem neuen Markengesicht Opel Vizor.
Und er prägt eine neue Ära in der Geschichte der Opel-Kompaktklasse: die komplett neu entwickelte Astra-Generation tritt erstmals elektrifiziert als Plug-in-Hybrid in zwei Leistungsstufen sowie ab 2023 auch als rein batterie-elektrischer Opel Astra-e an. Darüber hinaus bieten die Opelaner hocheffiziente Benzin- und Dieselmotoren in Verbindung mit besonders reibungsarmen 6-Gang-Schaltgetriebe- und 8-Gang-Automatik an.
Das Leistungsspektrum erstreckt sich von 81 kW/110 PS bis zu 165 kW/225 PS Systemleistung beim Mitte des Jahres bestellbaren Top-Hybriden. Dabei liegen Kraftstoffverbrauch gemäß WLTP (5,8-1,0 l/100 km) sowie CO2-Emission (131-22 g/km; jeweils kombiniert) ganz auf Augenhöhe mit der Konkurrenz.
Opeltypisch ist auch die faire Preiskalkulation: der sportliche Fünftürer ist ab 22.465 Euro (alle Preise UPE inkl. MwSt.) zu haben – und damit keinen Cent teurer als die Basisvariante beim Vorgänger. Dafür sind zahlreiche hochmoderne Assistenzsysteme wie der Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung, Fußgängererkennung, Spurhalte-Assistent, Verkehrsschilderkennung oder Müdigkeitserkennung in jeder Version serienmäßig an Bord.
Wir legen aber heute unser Hauptaugenmerk auf den neue Astra mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Der quicklebendige Teilzeitstromer ist bereits ab 35.800 Euro bzw. abzüglich Umweltprämie für 28.622,50 Euro zu haben. Dafür bietet er neben seiner Systemleistung von 133 kW/180 PS und kraftvollen 360 Newtonmeter maximalem Drehmoment (Kraftstoffverbrauch gemäß WLTP1: 1,1 l/100 km, CO2-Emission 26-24 g/km; jeweils kombiniert) eine rein elektrische Reichweite von bis zu 60 Kilometer (gemäß WLTP), im Stadtverkehr sogar noch einiges mehr. Und etwas, das bei allem Umweltbewußtsein nicht auf der Strecke bleiben sollte: Fahrspaß.
Maßgeblich mitverantwortlich hierfür zeigen sich neben dem spontan reagierenden Antrieb auch das Fahrwerk und die Lenkung. Hier haben sich die Ingenieure selbst übertroffen. Der neue Astra nutzt die dritte Generation der Multi-Energy-Plattform EMP2. Dieser hochflexible Hightech-Baukasten hat den Opel-Entwicklern alle Gestaltungsmöglichkeiten gegeben. Dazu zählt zu allererst, dass der Newcomer – ebenso wie jeder andere Opel auch -bis in die letzte Schraube „Autobahn geprüft“ ist.
Kurz gesagt: Fahrspaß und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten zu erzielen, stand ganz oben im Lastenheft der Ingenieure. Die Lenkung und die Seitensteifigkeit des Fahrwerks – vorne mit McPherson-Federbein und hinten mit Verbundlenkerachse – sind auf eine hohe Gierkontrolle ausgelegt, sprich möglichst geringe Bewegungen um die Horizontalachse. Bei Bremsmanövern packen die Stopper entschlossen zu und der Wagen bleibt sowohl auf der Geraden als auch in Kurven jederzeit spurstabil. Außerdem konnte die Verwindungssteifigkeit des neuen Astra gegenüber dem Vorgänger um weitere 14 Prozent gesteigert werden.
Weniger technisch umschrieben bedeutet dies im Alltag, der Astra zieht durch Kurven als seien es Geraden und schluckt selbst krasse Fahrbahnunebenheiten wie man es nur aus einer Oberklassesänfte kennt. Seine Lenkung reagiert direkt und sehr direkt, vermittelt eine beeindruckende Präzision. Diese Kombination aus Sportlichkeit und steißbeinschonender Souveränität ist für einen Fronttriebler phänomenal. Hierzu trägt sicherlich der niedrige Schwerpunkt bei der Platzierung des 12,4 kW Ionen-Akkus einiges bei. Aber auch die hervorragenden optionale Sitze mit AGR-Prädikat und Massage- und Ventilationsfunktion. Diese wohl klassenbesten Wohlfühl-Sitze mit AGR-Prädikat haben schon eine gewisse Opel-Tradition. So dürfen die in Eigenregie entwickelten und von der „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ (AGR) zertifizierten Sitze im neuen Astra nicht fehlen. Dabei wurden die Frontsitze 12 Millimeter tiefer als im Vorgänger positioniert, was das sportliche Fahrgefühl steigert. Für eine gesunde Körperhaltung sorgen die verschiedenen Einstellmöglichkeiten von Länge, Höhe, Neigung, Oberschenkel- auflage und Sitzwangen bis zur elektropneumatischen Lendenwirbelstütze. Fahrer und Beifahrer können optional auf festeren „Sport“- oder etwas weicheren „Komfort“-Sitzen Platz nehmen. Die Frontsitze und die äußeren Rücksitze sind zudem beheizbar (je nach Variante und Wunsch). In der Nappaleder-Ausführung verfügen Fahrer- und Beifahrersitz darüber hinaus über eine Ventilations- und Massagefunktion, der Fahrersitz zusätzlich über eine Memory-Funktion. Auch stylishe Alcantara-Bezüge sind für den neuen Astra verfügbar.
Was hat der neue Opel Astra sonst noch zu bieten? Definitiv eine ganze Menge! Den Antrieb hatten wir schon kurz angeschnitten, im Detail sieht es so aus, dass der Plug-in-Hybrid über einen 1,6-Liter-Turbobenziner mit 110 kW/150 PS und einen Elektromotor mit 81,2 kW/110 PS verfügt. In der Systemleistung stehen so bis zu bis zu 133 kW/180 PS zu Verfügung. In Verbindung mit der 8-Gang-Automatik beschleunigt der rund 1.700 kg schwere Fronttriebler von 0-100 km/h in 7,6 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h (rein elektrisch 135 km/h). Eine Effizienzsteigerung erfolgt durch sein regeneratives Bremssystem, bedeutet, die Energierückgewinnung zur Speicherung in der Batterie oder zur sofortigen Verwendung. Für Ladezwecke gibt es den 3,7 kW Onboard-Charger serienmäßig (7,4 kW Option), die volle Ladung der Batterie erfolgt in circa 2 Stunden an einer 22 kW-Wallbox.
Bei Opel gehört es inzwischen zum guten Ton, dass man gerade in der Kompaktklasse mit Innovationen aufwartet, die Kunden bislang nur von teuren Fahrzeugen kannten. So debütiert im Astra die jüngste Version des adaptiven Intelli-Lux LED Pixel Lichts. Das Lichtsystem stammt direkt aus dem Opel-Flaggschiff Insignia und sorgt als Kompaktklasse-Novum mit insgesamt 168 LED-Elementen – 84 pro Scheinwerfer – für einen jederzeit situationsgerechten präzisen wie fließenden Lichtverlauf, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Damit setzt der neue Astra Klassenmaßstäbe. Die LEDs sind in den ultraschlanken Astra-Scheinwerfern angeordnet. Der Hauptscheinwerfer „schneidet“ dabei innerhalb von Millisekunden entgegenkommende Fahrzeuge passgenau aus. Die übrigen Bereiche werden weiterhin mit vollem Fernlicht ausgeleuchtet.
Fahrsicherheitstechnisch wird der Fahrer von vielen weiteren State-of-the-Art-Assistenzsystemen unterstützt. Diese reichen vom Head-up-Display über das vorausschauende Intelli- Drive 1.0-System bis zum 360-Grad-Rundumblick namens Intelli-Vision. Dabei lassen sich alle Systeme über das neue volldigitale Pure Panel-Cockpit im direkten Blick behalten und intuitiv bedienen.
Ein Zeitensprung hat im Innenraum der neuen Generation des Astra stattgefunden. Mit dem erwähnten Pure Panel verschwinden alle Analoganzeigen. Stattdessen bietet die neue Mensch-Maschine-Schnittstelle (Human-Machine-Interface) mit einer frischen, modernen Optik ein intuitives Bedienerlebnis. Dafür nutzen die Passagiere im neuen Astra einen extrabreiten Touchscreen – so wie ihr vertrautes Smartphone. Die Opel-Entwickler haben dabei großen Wert daraufgelegt, dass der Fahrer alle notwendigen Informationen und alle sinnvollen Bedienangebote erhält, jedoch weder mit überflüssigen Daten noch Funktionalitäten belastet wird. Darüber hinaus lassen sich wichtige Einstellungen wie die Klimatisierung weiterhin mit wenigen Schaltern oder Reglern direkt anwählen. Noch nie war ein Opel so intuitiv und perfekt zu bedienen wie der neue Astra. Und noch nie war ein Opel von Beginn an so beeindruckend und so überzeugend…